8 Tipps für ein starkes Immunsystem

Wenn Sie gut für Ihren Körper und Ihr Immunsystem sorgen, leben Sie nicht nur gesünder, sondern können sich auch sicherer fühlen. Schließlich ist ein abwehrstarker Organismus nicht nur in der Lage, Viren und andere Krankheiterreger abzuwehren, sondern steckt auch Belastungen wie eine Impfung oder einen hektischen Alltag leichter weg. Heilpraktiker Thomas Lambert Schöberl, Autor des Buchs „Grüne Seelen”, verrät Ihnen hier die acht wichtigsten Tipps für ein starkes Immunsystem.

1. Ernähren Sie sich ausgewogen, essen Sie viel Obst und Gemüse – und fasten Sie regelmäßig.

Ich plädiere für eine artgerechte Ernährung abseits aller aktuellen Trends. Ich erlebe immer wieder, dass sich nicht nur chronische Erkrankungen durch eine individuelle Ernährungsumstellung oder eine Fastenkur beeinflussen lassen, sondern dass auch unklare Beschwerden oder Krankheiten plötzlich verschwinden.

Eine Ernährungsumstellung hat immer einen ganzheitlichen Effekt. Wie wir einkaufen, essen und kochen, wirkt sich auch auf unsere restliche Lebensweise aus. Eine bewusste Ernährung bietet die Möglichkeit, die eigene Gesundheit aktiv mitzugestalten. Trotz individuell stark variierender Empfehlungen lässt sich im Normalfall folgende Faustregel festhalten: Je mehr pflanzliche Lebensmittel und je weniger tierische Sie essen, desto länger und gesünder verläuft Ihr Leben. Alterungsprozesse werden dadurch erheblich verlangsamt.

Viele unserer Körperzellen sind mit sogenannten Omega-3-Empfangsstellen ausgerüstet. Sobald Omega-3-Fettsäuren sich an eine solche Zelle anheften, wird ein Prozess aktiviert, der verschiedenste Gene aktiviert oder lahmlegt. So werden Entzündungsprozesse gedrosselt und Alterungsvorgänge verlangsamt.

Kurz gefasst: Gemüse und gesunde Eiweiße sind die Hauptkomponenten einer gesunden Ernährung. Diese Komponenten machen satt und belasten den Blutzuckerspiegel kaum. Die im Gemüse zahlreich vorhandenen Ballaststoffe verhindern Hämorrhoiden, Darmkrebs, Divertikel und schützen Ihre Darmflora.

Fasten kann vor allem für Menschen mit chronischen Leiden einen großen Nutzen haben. Das Geheimnis liegt im uralten Programm unserer Zellen verborgen – der Autophagie. Durch unseren unnatürlichen Lebensstil lagern sich in den Zellen unseres Körpers vermehrt Eiweiß-Abfallprodukte an. Ähnliche Prozesse beobachte ich in meiner Praxis seit Jahren bei der Blutuntersuchung unter dem Dunkelfeld-Mikroskop. Wenn nun beim Fasten neue Nahrungszufuhr gestoppt wird, werden die zellinternen Eiweißablagerungen neu verdaut beziehungsweise effizient recycelt und in frische Zellstrukturen umgewandelt. Dieser Mechanismus dient als Verjüngungskur für die ganze Zelle.

In meiner Praxis empfehle ich ein professionell begleitetes Fasten für eine Vielzahl von Erkrankungen. Zum Beispiel bei Arthrose, Diabetes, Darmerkrankungen und verschiedenen Stoffwechselentgleisungen. Fasten birgt darüber hinaus viele positive Effekte für die mentale Befindlichkeit meiner Patienten, für die das begleitete Fasten zugleich ein motivierender Start in eine gesündere Lebensführung ist. Unser Körper ist auf den Verzicht ausgerichtet. Der Überfluss, in dem wir heute schwelgen, ist für die uralten Programme unseres Körpers noch fremd und krank machend. Fasten – oder ein Mindestabstand zweier Mahlzeiten von acht Stunden – ermöglicht die gesunde Regulierung unseres Hormonhaushaltes.

2. Bewegen Sie sich, aber überanstrengen Sie sich nicht.

Auch wer sich gesund ernährt und hin und wieder fastet, kann nicht auf Bewegung verzichten. Unzählige Studien belegen, dass richtige Bewegung den Verlauf von Arthrose, Krebs, Diabetes, Rückenschmerzen, Müdigkeit, Osteoporose oder Herzinfarkt zum Besseren wenden kann. Bewegung hält unseren Stoffwechsel aktiv und gesund und erfrischt den Geist. Mehr als fünf Stunden Sport pro Woche haben jedoch keinen gesundheitlichen Effekt mehr, sondern können auch Nachteile mit sich bringen. Es geht immer um die richtige Balance.

3. Gehen Sie raus an die Sonne, und füllen Sie Ihre Vitamin-D-Speicher auf.

Vitamin D ist extrem wichtig für eine intakte Immunabwehr. Einen Teil unseres Bedarfs nehmen wir über die Nahrung auf (etwa durch fetthaltigen Fisch). Doch produziert unser Körper auch selbst Vitamin D, wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen.

Besonders im Herbst und Winter, wenn die UV-Strahlung aufgrund der Wolkendecke reduziert ist, sollten Sie möglichst viel Zeit im Freien verbringen, um eine ausreichende Dosis des Sonnenhormons zu produzieren. Zusätzlich empfehle ich einen Besuch in einer Infrarotsauna, und manchmal verordne ich basierend auf einer Blutuntersuchung auch die orale Einnahme eines Vitamin-D-Präparats.

4. Reduzieren Sie Stress, und achten Sie auf Ihre Atmung.

Flaches, gestresstes Atmen fördert Müdigkeit, Schlafprobleme, Herzerkrankungen, schwächt das Immunsystem, lähmt den Magen-Darm-Trakt und befeuert Nacken- und Rückenschmerzen. Beobachten Sie Ihre Atmung – sie verrät viel über unseren physischen und psychischen Gesundheitszustand. 

In meinem Praxisalltag beobachte ich, dass die überwiegende Mehrheit meiner Patienten über keine natürliche Atmung verfügt. Eine verkümmerte Atemhilfsmuskulatur führt zu Beklemmungsgefühlen und Verspannungen. Der ständige Stress im Beruf und die zahlreichen Versagensängste im Alltag führen bei meinen Patienten zu einer extrem flachen Atmung, aus der wiederum eine Unterversorgung mit Sauerstoff resultiert. Wenn uns Sauerstoff fehlt, leiden unser Blut und all die Organe, die es versorgt.

Die richtige Atemtechnik zu lernen und falsche Atemtechniken zu vermeiden ist im Rahmen Ihres Genesungsprozesses und Ihrer Lebensumstellung ein sehr wichtiger Faktor. In der Regel ist das Atmen ein unbewusster Vorgang. Oft werden wir uns der Atmung erst bei körperlicher Anstrengung oder bei seelischer Belastung bewusst. Atemtherapie kann beruhigend auf das Nervensystem wirken. Sie nimmt Einfluss auf unsere Hormonproduktion, wirkt regulierend auf unseren Stoffwechsel und kann Ängste, Wut, Stress, Schmerzen und Entzündungen nachweislich positiv beeinflussen.

Ja, richtiges Atmen und gezielte Atemübungen können Ihnen auf Ihrem Weg in ein gesünderes, aber auch geistreiches und seelisch erfüllteres Leben eine große Hilfe sein. Führen Sie täglich Atemübungen durch. Der große Vorteil unserer digitalen Welt ist, dass Sie hierfür ganz wunderbare Apps nutzen können und Anleitungen und Hilfestellungen im Internet finden. Gehen Sie für Ihre Atemübung in Ihren Garten, auf den Balkon, ans offene Fenster oder am besten in den Wald. Vielleicht sogar barfuß?

5. Sorgen Sie für gesunden Schlaf.

Durch 24-stündige Rundumbeleuchtung haben wir die Notwendigkeit der Dunkelheit vergessen. Diese sogenannte Lichtverschmutzung ist mit ein Grund für die Rastlosigkeit und Erschöpfung der modernen Menschen. Licht sorgt für einen Anstieg des Stresshormons Cortisol. Dies wiederum lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen, was die Gefahr von Übergewicht erhöht. Außerdem mindert Licht den Melatoninspiegel. Dieses Schlafhormon hat Einfluss auf den 24-Stunden-Rhythmus und somit auf unseren Stoffwechsel. Dunkeln Sie ihren Schlafraum also völlig ab, und benutzen Sie mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen kein Licht mit hohem Blauanteil – nur so können sich Ihre Zellen nachts voll regenerieren. Laut neuesten Studien nutzt unser Gehirn die Zeit während dem Schlafen zur Erweiterung der interzellulären Räume, um angesammelte Gifte besser abtransportieren zu können. Mangelt es also an ausreichend Schlaf, vergiften wir uns selbst.

6. Trinken Sie genug.

Wenn wir nicht genug trinken, werden wir schneller müde, altern schneller und werden aufgrund zu trockener Schleimhäute anfälliger für Infekte.  Unsere Abwehrkräfte profitieren von ausreichender Flüssigkeitszufuhr, denn bei Feuchtigkeitsmangel können schädliche Viren und Bakterien nicht mehr ausreichend abtransportiert werden. Achten Sie auch darauf, was Sie trinken. In grünem Tee besipielsweise ist eine große Menge an sogenannten Antioxidantien enthalten, die Ihr Immunsystem zusätzlich stärken und vorbeugend gegen Krebs wirken können.

7. Nehmen Sie Wechselduschen.

Wechselduschen sind ein bewährtes Verfahren der Naturheilkunde. Wenn Sie abwechselnd warm und kalt duschen, können Sie durch den Temperaturunterschied Ihre Durchblutung anregen. Im ersten Schritt weiten sich Ihre Gefäße aufgrund der warmen Wassertemperatur. Das darauffolgende kalte Abbrausen mit kühlem Wasser veranlasst, dass sich Ihre Gefäße wieder reflexartig zusammenziehen. Dieser Prozess aktiviert Ihren Kreislauf und verbessert Ihre Durchblutung. Eine gute Durchblutung ermöglicht Ihrem Körper, den Nasen- und Rachenraum optimal zu befeuchten und mit Immunzellen auszustatten – das erschwert möglichen Krankheitserregern das Anheften an Ihre Schleimhäute. Zudem straffen Wechselduschen Ihr Bindegewebe, reduzieren Ihr Kälteempfinden, unterstützen die Abheilung bei Muskelkater und trainieren Ihr Immunsystem auf vielfältige Weise.

8. Achten Sie auf Ihre Gedanken.

Richten Sie Ihre Gedanken immer wieder neu aus. Seien Sie nie zu alt oder zu jung! Die verschiedenen Phasen und Zyklen unseres Lebens sind gleichwertig, und diese Gewissheit spendet uns die Zuversicht, dass jede Einsicht ihre Zeit hat. Vergleichen Sie sich nicht mit Ihren Mitmenschen, lassen Sie sich nicht auf den Wettstreit der Leistungsgesellschaft ein, sondern seien Sie einzigartig. Unser Unterbewusstsein denkt, fühlt und funktioniert bildhaft, darum ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir ganz genau selektieren, welche visuellen Eindrücke wir täglich auf unsere Seelen einströmen lassen.

Auch die Bilder, die unsere Sprache erzeugt, sind von erheblicher Bedeutung für unser ganzheitliches Befinden. Die richtigen Worte zu wählen bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass man verbal die passenden Bilder für innere Regungen, Gedanken und Umstände zeichnet. So wird die eigene Sprache zur Grenze des eigenen Denkens und Fühlens – sie wird zum Maß der eigenen Welt. Die Erkenntnis, dass jedes Bild, das wir erschaffen oder das uns aufgedrängt wird, auch einen Gegenpol beinhaltet, versuche ich meinen Patienten und meinen Schülern täglich zu vermitteln. Der Prozess der Heilung braucht also immer auch eine Neuorientierung im Denken!

Im Training der achtsamen Aufmerksamkeit lernen meine Patienten, zwischen Eindrücken und Unterhaltung zu unterscheiden. Unterhaltung ist eine Erfindung unserer Konsumgesellschaft, während das Sammeln von Eindrücken dem seelischen Entwicklungsprozess des Lebendigen entspricht. Eindrücke hinterlassen Spuren – Abdrücke auf unserer Seele. Die Summe unserer Seeleneindrücke bestimmt unsere Fähigkeit zur Erkenntnis, unsere Fähigkeit zur Empathie und formt unsere Sicht auf die Welt. Um neuen Eindrücken gegenüber offen zu sein, müssen wir uns im Hier und Jetzt verankern.

Die Kraft unserer Gedanken ist jedoch noch viel stärker. Der Glaube versetzt Berge! Um die Macht unserer Gedanken für unsere Heilung gewinnbringend zu nutzen, können sogenannte Affirmationen hilfreiche Begleiter im Alltag sein. Das Wort „Affirmation” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Bejahung” beziehungsweise „Zustimmung”. Auch Gebete sind nichts anderes als Zustimmungen, Bejahungen einer göttlichen Schöpfung. Das Wort „Amen” stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „So sei es”. Selbstheilung mithilfe von Affirmationen ist eine der ältesten Therapieformen überhaupt. Zunehmend finden Affirmationen auch Anwendung in der modernen Psychotherapie. Affirmationen sind knappe, präzise und immer positiv formulierte Beschreibungen eines Idealzustandes, der erreicht werden soll. Negativformulierungen oder Verneinungen werden ausgeschlossen.

Ich bin stark, gesund und voller Lebenskraft.
Ich bin sicher und geborgen – in allen Lebenssituationen.
Ich bin gewollt und geliebt.

Buch-Tipp:
Thomas Lambert Schöberl: Grüne Seelen. Über die Weisheit der Natur: Aus der (Lebens-)Praxis eines Heilpraktikers. Mankau Verlag, 1. Auflage Februar 2021, Klappenbroschur, 13,5 x 21,5 cm, 318 S., 18,95 Euro (D) / 19,50 Euro (A), ISBN 978-3-86374-598-1.

Hörbuch-Tipp:
Thomas Lambert Schöberl: Grüne Seelen (Hörbuch). Über die Weisheit der Natur: Aus der (Lebens-)Praxis eines Heilpraktikers. Mankau Verlag, 1. Auflage Februar 2021, 1 MP3-CD im Jewelcase, Laufzeit ca. 632 Min., 15,00 Euro UVP (D/A), ISBN 978-3-86374-601-8

Link-Empfehlungen:
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