Sichere Verhütung ohne Hormone: Der Ratgeber „Kleine Pille, große Folgen“ klärt über sanfte Alternativen zur Antibabypille auf

Angesichts der erheblichen Nebenwirkungen und ihrer eigenen Erfahrungen stellt die Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Isabel Morelli in ihrem Buch "Kleine Pille, große Folgen" die Frage, ob die Zeit der Pille nicht allmählich vorbei sei. Falsche Informationen und fehlende Aufklärung haben verhindert, dass der natürlichen, hormonfreien Verhütung die Aufmerksamkeit zukommt, die sie verdient.

Das Ende der Hormoneuphorie

Diskussionen über Pro und Contra, Studien und Mythen über orale Kontrazeptiva – so der Fachausdruck für die allgemein als „Pille“ bekannte Verhütungsmethode – gibt es schon seit den 60er-Jahren. Doch wurden mögliche Nebenwirkungen und Folgen der hormonellen Verhütung schon von Beginn an gern verschwiegen, abgestritten, bagatellisiert, geleugnet oder weggelächelt. Was während der Zeit der Hormoneuphorie komplett unterging, war die Tatsache, dass sich auch die hormonfreien Methoden der Schwangerschaftsverhütung weiterentwickelt hatten und mittlerweile auch sehr sicher waren.

Isabel Morelli schreibt seit 2015 auf dem von ihr begründeten Blog Generation-Pille.com über Frauengesundheit, insbesondere über hormonelle Beschwerden in Bezug auf die Antibabypille. Zu ihrer Berufung kam sie durch ihre eigene Krankengeschichte, an der die frühe Verschreibung der Antibabypille großen Anteil hatte. Nach fünf Jahren Ärztemarathon, etlichen Diagnosen und Behandlungsversuchen ist es das Ziel ihres neuen Buches, ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben, damit jede Frau in Zukunft besser mit ihrem Körper, ihrer Gesundheit und ihrer Sexualität umgehen kann.

Wirkungsweise und Nebenwirkungen

Die am häufigsten verschriebenen Antibabypillen sind kombinierte orale Kontrazeptiva. Diese enthalten künstlich hergestellte Hormonersatzstoffe, die den körpereigenen Hormonen Östrogen und Progesteron in ihrer chemischen Struktur ähneln und so deren Rezeptoren besetzen können. Was den meisten Anwenderinnen allerdings nicht bewusst ist, sind die Wirkungen, die diese synthetischen Hormone auf den gesamten Körper haben können. Abgesehen von dem Problem, dass mit der ersten Einnahme der Antibabypille der natürliche Zyklus abgeschaltet wird, muss diese zunächst Magen, Darm und vor allem Leber passieren, wo sie natürlich auch Schaden anrichten kann.

„Auch heute, 57 Jahre nach Markteinführung und um gefühlt 1.000 verschiedene Präparate reicher, leiden Frauen immer noch an den gleichen Nebenwirkungen wie zu Beginn. Mittlerweile schmücken ungefähr 100 mögliche Nebenwirkungen, von häufigen bis seltenen, den Beipackzettel“, stellt Isabel Morelli fest. Die Pille wird oft als kleines Wundermittel für alle weiblichen Wehwehchen verschrieben. Deshalb bleiben gesundheitliche Probleme oft unentdeckt. Die Pille könne zwar gewisse Symptome überdecken, z. B. Akne oder Zyklusprobleme, jedoch behebt sie die Ursache nicht. Durch ihren Einfluss auf viele körperliche Vorgänge verlangt die Pille dem Körper einiges ab. So kann es durchaus zu Vitalstoffdefiziten, einer Belastung der Leber und auch der Schilddrüse kommen, was durch einen ungesunden Lebenswandel noch verstärkt wird.

Gesundheit und Liebesleben ohne Pille

Das Absetzen der Pille stellt viele Frauen vor eine Herausforderung. Der ganze Organismus entgiftet, regeneriert und versucht nach und nach, alle natürlichen Prozesse wieder anzukurbeln. Das braucht Zeit und Geduld. Es ist ein ganzheitliches Projekt, in dem auch Darm, Leber und Vitalstoffhaushalt eine große Rolle spielen. Daher ist es ratsam, gerade in der ersten Zeit nach dem Absetzen auf möglichst gesunde Ernährung zu achten. Auch die Beobachtung des Zyklus kann dabei entlastend wirken. Mit Hilfe eines Zyklustrackings, das auch als App angeboten wird, und regelmäßiger Temperaturmessung lässt sich feststellen, ob bzw. wann sich der Zyklus nach dem Absetzen der Pille wieder normalisiert hat.

Zwar wurde dem weiblichen Geschlecht seit Erfindung der Antibabypille immer wieder eingetrichtert, dass sichere Verhütung nur mit Hormonen möglich sei, doch gibt es nach Isabel Morellis Auffassung heutzutage eine so große Auswahl an hormonfreien Alternativen, dass wirklich jede Frau die für sich passende Methode finden kann. Einige dieser Alternativen – wie z. B. die Kupferspirale oder auch NFP nach Sensiplan – seien in der realen Anwendung sogar um einiges sicherer als orale Kontrazeptiva. Die Anwendung hormonfreier Methoden setze zwar manchmal eine gewisse Eigenverantwortung voraus, doch bekomme man durch die täglichen Beobachtungen der Symptome einen ganz neuen Bezug zu seinem Körper, verstehe den weiblichen Zyklus besser und erlange eine enorme Körperkompetenz.

Buch-Tipp:
Isabel Morelli: Kleine Pille, große Folgen. Wie Hormone dich krank machen. Regenerieren und hormonfrei verhüten. Mankau Verlag 2018, Klappenbroschur, 13,5 x 21,5 cm, 191 Seiten, 16,90 € (D) / 17,40 € (A), ISBN 978-3-86374-490-8.

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