Lieber Herr Bartsch,
vielen Dank für Ihr Interesse am Ratgeber „Sicher als Frau“. Ich habe diesen Ratgeber auf Grund langjähriger Erfahrung und Beobachtung geschrieben. Selbstsicheres Auftreten, das auf einem sicheren Stand basiert, einer aufrechten Haltung, die Sicherheit ausstrahlt, und somit einem Angreifer vermittelt, dass es sich um eine selbstsichere Persönlichkeit handelt, gehört zu den „Basics“ der Selbstverteidigung. Mir ist keine Studie bekannt, die sich mit diesem Thema in seiner Komplexität befasst und auch die entspannte Atmung mit einschließt, deren beruhigende Wirkung ja medizinisch erklärbar ist.
Weder die Polizei, noch die im Buch beratenden Selbstverteidigungsschulen/Lehrer, auch nicht renommierte Tai Chi Lehrer, konnten entsprechende Studien nennen. Unser Ansatz ist eher empirischer Natur. Und da gehen die Erkenntnisse weit zurück. Schon Immanuel Kant sagte: „Wer ich zum Wurm macht, soll nicht klagen, wenn er getreten wird.“
Einem Angreifer geht es nicht um ein faires Kräftemessen Sonst könnte er boxen oder einen anderen Kampfsport wählen, in dem es Wettkämpfe nach Regeln und Gewichtsklassen gibt. Dieser Typ Mann sucht in aller Regel den Sieg in der Erniedrigung des erwählten „Opfers“ und in der Befriedigung des Triebes. Da es sich bei diesen Tätern meist um unsichere und mental schwache Menschen handelt, suchen diese ein leichtes Unterfangen, das sie schnell zum erwünschten Ziel führt. Deshalb passen Frauen, die Selbstsicherheit ausstrahlen nicht in das für sie typische Beuteschema. Von Frauen oder Mädchen, die unsicher oder scheu wirken, erwarten sie keinen so heftigen Widerstand und betrachten sie als leichte Beute. Auch diese Ansicht hat lange Tradition: Außer im Kampf zwischen David und Goliath wurde kaum ein Sieger bekannt, der seinem Angreifer körperlich klar unterlegen war.
Ich wünsche Ihnen eine stressfreie Zeit!
Barbara Reik