Selbstheilungskräfte für Körper und Seele: Medizinische Forschungen bestätigen die praktische Heilkraft christlicher Rituale und Symbole

Gertrud und Dr. Norbert Weidinger schildern in ihrem neuen Buch „Die Heilkraft christlicher Rituale und Symbole“, wie christliche Rituale und Symbole – etwa Beten und Meditieren, Gesten im Miteinander, Sinnbilder aus der Natur und Grundhaltungen wie Liebe, Vertrauen und Hoffnung – im spirituellen, psychischen und psychosozialen Sinn heilen und medizinische Heilungsprozesse nachhaltig unterstützen können. 

Auf der Suche nach dem Mehr im Leben

Wer keinen Leidensdruck irgendwelcher Art verspürt, sucht keine Heilkraft. Leidensdruck entsteht nach Meinung von Gertrud und Dr. Norbert Weidinger aber nicht unbedingt nur durch ganz schwierige Situationen im Leben. Leidensdruck könne auch entstehen, wenn Missverständnisse zwischen zwei Menschen herrschen, die sich sonst gut verstehen, wenn eine Auseinandersetzung ansteht, wenn etwas nicht im Lot ist oder einfach „nicht gut läuft“.

Unter dieser Prämisse ist ihr neues gemeinsames Buch „Die Heilkraft christlicher Rituale und Symbole“ entstanden, und genau dort möchte es auch Anregungen für Suchende geben. Nach langer Abwägung haben sich die beiden Autoren für Rituale und Grundsymbole des Lebens entschieden, die auch im Christentum von Bedeutung sind und deren Heilkraft ihnen für eine gelingende Lebensgestaltung relevant erschien. Konkret folgen sie dabei einzelnen Symbolen und Ritualen auf dem Weg der eigenen sinnlichen Wahrnehmung im Alltagsgeschehen: „Wo und in welchem Zusammenhang begegnen uns Rituale und Symbole, welche Kräfte birgt ein bestimmtes Symbol, wie vermag es zu heilen?“

Die Bedeutung von Symbolen und Ritualen

Seit den Anfängen der menschlichen Geschichte stehen Symbole für die Polaritäten des Lebens. Das Symbol birgt und entbirgt seinen Sinn in einem Gegenstand (z. B. Freundschafts- oder Ehering). Das Ritual übermittelt seinen Sinn in einer Handlung mit dem Symbol (Anstecken des Rings an den Finger). Deshalb sprechen manche von Gegenstands- und Handlungssymbol (= Ritual).

Ein Ritual braucht einen definierten Anfang und Schluss, eine klare Abfolge von Teilelementen und festgelegte Deute-Worte/Formeln, die den Sinn eingrenzen und festlegen. Rituale entfalten ihre Wirkung aus der Spannung zwischen Wiedererkennen und Überraschung. Ohne Überraschungsmomente, ohne Aktualisierung auf unsere Lebenssituation heute würden sie allmählich stumm werden, ihre (Heil-)Kraft verlieren und in totem Ritualismus erstarren.

Insbesondere die christlichen Rituale und Symbole sind für die Autoren konkrete Lebenshilfe: „Sie unterstützen dabei, das Leben wieder bewusst und erfüllend zu meistern: bei Krisenbewältigungen, Aussöhnungen jeder Art. Sie lassen Tiefgang im Leben finden, denn sie tragen zu einem glücklichen Leben bei, sind somit Hilfe auf dem Weg zum Heil- und Ganzwerden.“ Rituale und Symbole, mit Fingerspitzengefühl und Erfahrung gezielt in den Heilungsprozess eingebracht, wirken wie ein überraschender Energiestoß. Wenn eine Therapie positiv verläuft, weckt ein energetischer Impuls den inneren Heiler, setzt die gefesselten Selbstheilungskräfte, die zuvor erblindete Selbsterkenntnis frei, und bringt Erstarrtes wieder in Bewegung. Der Prozess der Verwandlung, der Heilung nimmt seinen Lauf. 

Heilkräfte in der Hirnforschung

Wer Rituale und Symbole lebt, bewusst lebendig erhält oder für sich neu entdeckt, vollzieht für sich im Inneren einen Perspektivenwechsel, das heißt, er nimmt eine neue Blickrichtung ein, vollzieht einen Wandel der Sicht. Er erlebt eine Veränderung. Passt diese Veränderung zu seiner Person, kann er diese Herausforderung bewältigen, sie ist kohärent (passend zu seinem Leben). Dann tut sie ihm gut und stärkt die Selbstheilungskräfte des Körpers. So kann die Heilkraft der Rituale und Symbole direkt körperlich wirken – via Gehirn und Aufbau neuer neuronaler Vernetzungen.

Die Frage danach, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Menschen gesund leben und altern können, hat z. B. den Hirnforscher Gerald Hüther beschäftigt. In einer Studie konnte er nachweisen, dass auffällig viele Nonnen an Körper, Geist und Seele gesund und heil seien trotz eines Gehirns, das genauso dementielle Erscheinungen aufweist wie bei anderen Menschen. Ein Leben in Arbeit und Gebet, in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, bei gutem Zusammenhalt und wohldosierter Ernährung könne also vor Gedächtnisverlust und Demenz schützen.

Religiosität, Spiritualität heilt jedoch in der Regel – auch wenn sie durch Gebet, positive Krankheitsverarbeitung und sogar spirituelle Heilweisen aktiviert wird – keine schweren körperlichen Krankheiten, kann aber durch ihren Beitrag zur Bewältigung kritischer Lebensereignisse und Dauerbelastungen gegen Stress abpuffern und manchen Erkrankungen vorbeugen. Sie kann auch zur günstigen Krankheitsverarbeitung beitragen, damit Heilungsprozesse unterstützen und leichte Beschwerden, zumal Schmerzen, beheben.

Tipp:
Gertrud und Dr. Norbert Weidinger: Die Heilkraft christlicher Rituale und Symbole. Sinn finden – Zur Ruhe kommen – Heilung erfahren. Mankau Verlag, 1. Aufl. November 2020, Klappenbroschur, 13,5 x 21,5 cm, 214 S.; 15,95 Euro (D) / 16,40 Euro (A), ISBN 978-3-86374-576-9

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