Posttraumatische Belastungsstörungen - die unterschätzte Krankheit: Neues Buch von Dr. med. Daniel Dufour

Millionen von Menschen leiden nach extrem belastenden Erlebnissen noch jahrelang unter wiederkehrenden Erinnerungen sowie Gefühlen der Hilflosigkeit und des Kontrollverlusts. Aus seinen eigenen Erfahrungen als Arzt in Krisengebieten hat Dr. med. Daniel Dufour eine Methode entwickelt, um Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) erfolgreich zu behandeln.

Die Zeit allein heilt nicht die Wunden

Nicht nur Soldaten oder Flüchtlinge, auch „normale“ Menschen wie Polizisten, Feuerwehrleute, Unfall-, Missbrauchs- oder Verbrechensopfer, Pflegepersonal, Ärzte und Katastrophenhelfer können von der sogenannten „Posttraumatischen Belastungsstörung“ (PTBS) betroffen sein. Dennoch wird das Krankheitsbild meist unterschätzt: Ein Mensch habe nach einem oder mehreren traumatischen Erlebnissen womöglich seelische Wunden davongetragen, aber die würden mit der Zeit sicher weniger oder verschwänden ganz. Mit ein bisschen gutem Willen oder Ausdauer werde der- oder diejenige schon wieder auf die Beine kommen und das Ganze abhaken. Aber leider sieht das in der Realität meist nicht so aus.

Im Unterschied zu den konventionellen Behandlungsmethoden, die mehr oder minder erfolgreich einzelne Symptome behandeln oder die Ursachen im Gehirn verorten, lässt Dr. med. Daniel Dufour seine langjährigen Erfahrungen als Chirurg in Entwicklungsländern und als Abgesandter und Koordinator für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) in Kriegsgebieten einfließen. Aus seiner über dreißigjährigen Arbeit mit Betroffenen aus allen Berufen und Bevölkerungsschichten hat er deshalb seine ganzheitlich orientierte OGE-Methode entwickelt. Deren Ziel ist es, den Patienten in der Bewältigung aller mit dem Trauma verbundenen Emotionen zu begleiten, damit dieser seine Autonomie wiedererlangt.

Was ist PTBS, und wer ist davon betroffen?

Bei der Benennung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) herrscht eine gewisse Schwammigkeit. So werden in der Literatur oft auch andere Bezeichnungen verwendet wie PTBR (posttraumatische Belastungsreaktion), PTSS (posttraumatisches Stresssyndrom) oder auch das englische PTSD (posttraumatic stress disorder). Zum ersten Mal sprach man davon bei amerikanischen Veteranen, die am Vietnamkrieg (1965 – 1975) teilgenommen hatten. Aber erst 2013 wurde die PTBS von der American Psychiatric Association als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt.

Eine PTBS tritt häufig bei Menschen auf, die sogenannte Risikoberufe ausüben, also bei Soldaten, Polizisten, Gefängniswärtern, Feuerwehrleuten, Notärzten, Rettungssanitätern, Lokführern, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen oder Sozialarbeitern. Aber auch Richter, Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Gerichtsschreiber und viele andere sind gefährdet. „Jeder kann von einer PTBS betroffen sein, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Kultur und Vorgeschichte“, weiß Dufour.

Zu einer PTBS kommt es infolge eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse, zum Beispiel nachdem ein Mensch einer realen Gefahr mit großem Verletzungsrisiko ausgesetzt war, einen Angriff auf seine körperliche Unversehrtheit erlitten hat oder Zeuge eines Todesfalles wurde. Je nach Art des Erlebens können zahlreiche Ereignisse mit Verzögerung traumatische Reaktionen hervorrufen. Es ist wichtig zu betonen, dass ein Mensch einem Trauma direkt oder indirekt ausgesetzt sein kann.

Befreiung der blockierten Energien

Psycho-traumatische Erkrankungen werden verkannt, unterschätzt und selten richtig diagnostiziert, da Ärzte während ihres Studiums nicht entsprechend geschult würden. Nur die Begleitung durch einen Therapeuten, der sich auf PTBS spezialisiert hat, bringt nach Ansicht Dufours etwas und kann Rückfällen vorbeugen. In jedem Fall muss eine Behandlung so schnell wie möglich erfolgen, denn mit der Zeit treten mehr und mehr Symptome und Komplikationen auf.

Die im Buch „Das Ende des Tunnels“ diskutierten konventionellen Therapieansätze können zwar einem Opfer dabei helfen, seine Genesung in Gang zu bringen. In Dufours Augen berücksichtigen sie alle aber nicht ausreichend die Tatsache, dass die Emotionen, die im Moment des traumatischen Ereignisses blockiert wurden, auf der energetischen Ebene auch weiterhin eine Blockade darstellen. Blockierte Energie sei die Ursache der PTBS und der damit einhergehenden komorbiden Störungen.

Die OGE-Methode – die Umkehr des Egos – hat Dufour persönlich und zahlreichen seiner Patienten geholfen, die PTBS zu überwinden. Dazu gehören insbesondere: 1. die schädliche „Denke“ (das Ego) zum Schweigen zu bringen bzw. auszuschalten; 2. Emotionen, also Freude, Trauer und Wut, zu erkennen, zu spüren und zum Ausdruck zu bringen bzw. auszuleben und 3. das angeborene Wissen, die Kreativität und den innersten Kern der Persönlichkeit wiederzufinden.

Buch-Tipp:
Dr. med. Daniel Dufour: Das Ende des Tunnels - Posttraumatische Belastungsstörungen erkennen und überwinden. Die OGE-Methode. Mankau Verlag 2019, Klappenbroschur, 13,5 x 21,5 cm, 190 Seiten, 16,95 Euro (D) / 17,50 Euro (A), ISBN 978-3-86374-493-9.

Link-Empfehlungen:
Mehr Informationen zum Buch "Das Ende des Tunnels. Posttraumatische Belastungsstörungen erkennen und überwinden"
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Mehr über den Autor Dr. med. Daniel Dufour
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